Nicht schon wieder Blumen!

Detail: Tulipas, Acrylmalerei., 70*70 cm © Gabriele Riedel

Ich kann es einfach nicht lassen. Ja ich begebe mich in direkte Gefahr als Künstlerin nicht ernst genommen zu werden, weil ich meine Zeit mit Blumenbildern verschwende. Anstatt die großen Themen unserer Zeit anzugehen. Nun gut meine Bilder zum Thema „Zeitgeschehen“ werden selten in Ausstellungen gezeigt.

Helenium, Kopie, Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm, Acrylmalerei., © Gabriele Riedel Art, https://gabriele-riedel-art.de/
Helenium, Kopie: Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm

Aber vielleicht könnten sich all die strengen KunstKritiker*innen auch mal fragen warum seit Jahrtausenden immer wieder Blumen als beliebtes Motiv dienen.

Hommage an Rachel Ruysch

Ermutigt hat mich wieder eine Ausstellung über Rachel Ruysch in der Alten Pinakothek in München. Diese Frau war eine sehr erfolgreiche, wohlhabende, niederländische Stilllebenmalerin des Barocks. Ihre prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben waren damals wie heute ein richtiger Publikumsmagnet. Ich glaube auch weil wir uns nach Schönheit sehnen. Denn verstörende Bilder sind inzwischen alltägliche Normalität, da suchen unsere Augen und unsere Seele förmlich nach Abwechslung.

Ich war so fasziniert von ihren Kompositionen und detaillierten Abbildungen, dass ich einzelne Ausschnitte fotografiert und zu Übungszwecken kopiert habe. Kopieren klingt nach „ist ja ganz einfach“, ist es aber nicht!

Sonnenblume, Kopie, Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm, Acrylmalerei., © Gabriele Riedel Art, https://gabriele-riedel-art.de/
Sonnenblume, Kopie: Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm

Im Gegenteil hier übe ich den genauen Blick und verstehe mit jedem Pinselstrich mehr, welche Tricks die alte Meisterin angewandt hat um Tiefe, Dynamik und Lebendigkeit ins Bild zu zaubern.

Trichterwinde, Kopie, Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm, Acrylmalerei., © Gabriele Riedel Art, https://gabriele-riedel-art.de/
Trichterwinde, Kopie: Detail aus einem Bild von Rachel Ruysch, 2025, Acryl a.L., 20*20 cm

Und wer nimmt sich heute schon die Zeit einen Schmetterling zu malen, das ist der pure Luxus!

Stilleben fürs Wohnzimmer geht gar nicht!

Letzendlich hat es dann dazu geführt, dass ich mit großem Pinsel und lockerem Strich ein Stilleben fürs Wohnzimmer kreiert habe, jawohl! Noch so eine künstlerische Schande, Bilder passend zur Einrichtung zu malen. Geht gar nicht. Wahre Künstler*innen malen fürs Museum oder großformatige, abstrakte Farbflächen für die Eingangshallen multinationaler Konzerne. Aber davon bin ich bisher Lichtjahre entfernt!

Hommage an Rachel Ruysch, Acrylmalerei., 80*80 cm, 2025 © Gabriele Riedel Art
Hommage an Rachel Ruysch, Acryl a. L., 80*80 cm, 2025

Und dann kam mal wieder mein Garten ins Spiel …

wenn nach all den langen dunklen Monaten, endlich wieder alles in meinem Garten grünt und blüht. Bin ich voller Freude und so inspiriert! Also habe ich meiner Sehnsucht nach Farben Raum gegeben und ein weiteres wunderbares, farbenfrohes Stilleben gemalt, dass noch auf seine neuen Besitzer*innen wartet.

Tulipas, Acrylmalerei., 70*70 cm © Gabriele Riedel
Tulipas, Acryl a. L.., 70*70 cm © Gabriele Riedel 2025

Also falls ihr obigen kleinen Hinweis nicht wirklich verstanden haben solltet, alle der hier aufgeführten Bilder sind käuflich. Auch wenn ich mich nur schweren Herzens trennen kann.

Flowerpower

Dank ihrer Pracht und Vielfalt ziehen Blumen uns seit jeher in ihren Bann.

Auch ich greife gerne auf Blumenmotive zurück. Einfach weil es mir Spaß macht Farben und Formen zu kombinieren. Weil ich von ihrer Schönheit, ihrer Kraft und Zartheit fasziniert und von ihrer Vergänglichkeit  berührt bin.

Aufbruch, 2024, Mischtechnik auf Leinwand, 30*30 cm © Gabriele Riedel
Aufbruch, 2024, Mischtechnik auf Leinwand, 30*30 cm © Gabriele Riedel

Der Zauber von Blumen in der Kunst lässt sich über viele Jahrhunderte zurückverfolgen, oft waren ihre Darstellungen mit tiefer Symbolik aufgeladen.  Zum Beispiel die Nelke, die „Blume der Götter“, steht in der christlichen Mythologie für das Leiden Jesus Christus und dient später als Symbol der Revolution und der Arbeiterbewegung.

Vergänglichkeit, 2022, Acryl a. L., 30*30 cm © Gabriele Riedel
Vergänglichkeit, 2022, Acryl a. L., 30*30 cm © Gabriele Riedel

So ist auch mein Garten eine Quelle der Inspiration und der unerschöpflichen Vielfalt des Lebens. Hier finde ich mein inneres Gleichgewicht und widme mich gleichzeitig einer unendlichen Aufgabe. Der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen.

Rittersporn 2016 / 90*90 cm / Acryl a. L. © Gabriele Riedel
Rittersporn 2016 / 90*90 cm / Acryl a. L. © Gabriele Riedel

In die Pflege dieses kleinen Paradieses fließt viel Zeit und Kraft ein, doch zur Belohnung gibt es täglich kleine Wunder. Welch eine Freude dann beim Malen  in leuchtenden Farb- und Formenkombinationen zu schwelgen!

Mohn, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, 90*90 cm © Gabriele Riedel
Mohn, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, 90*90 cm © Gabriele Riedel

 

 

 

 

Mein Garten als Quelle der Inspiration

„In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden“

Blaise Pascal

Ich überlasse mich dem Summen der Insekten und tauche ein in eine vielfältige Welt aus Blüten im schillerndsten Gewand, verführerischen Düften, und tanzenden Sonnenstrahlen. Der schönste Gartenmonat ist für mich der Mai. Dann bietet sich die Natur in ihrer unerschöpflichen Vielfalt, eine wahre Farben- und Formenpracht, belebt von einer Vielzahl an Vögeln und Insekten. Jetzt finde ich kaum Zeit zum Malen, denn der Garten ruft mit aller Macht !

Garten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele RiedelGarten im Mai, Fotos von Gabriele Riedel

Von Frühjahr bis zum Herbst fließt ein großer Teil meiner kreativen Energie in meinen Garten. Nicht nur die Blütenstauden möchten gehegt und gepflegt werden, da gibt es auch noch Gemüse vorzuziehen, die Ernte und das Verarbeiten, Sträucher zu beschneiden und vieles mehr.

Gemüsegarten Fotos von Gabriele Riedel
Der kleine Gemüsegarten

Die Kunst hierbei besteht darin, als Mensch so wenig wie möglich und doch so oft wie nötig einzugreifen. Ein steter Kreislauf aus Wachstum und Vergehen. Ich könnte ein Loblied auf die Gartenarbeit anstimmen und doch gibt es Tage wo mir die Pflanzenwelt buchstäblich über den Kopf wächst.

Gemüsegarten Fotos von Gabriele Riedel
Bei der Ernte

Da ist tatkräftige Mithilfe sehr erwünscht.

 

 

 

Frühling

Der Monat April startet mit Schnee und Eiseskälte, so hätte ich mir den Winter gewünscht. Aber die kreative Macht der Natur lässt sich nicht bremsen und das Leben kehrt kraftvoll und lautstark zurück.

In diesem Monat konzentriere ich meine Energie auf den Garten. Altes Abgestorbenes entfernen, Sträucher beschneiden, Rosen düngen, Blumen pflanzen, Gemüsebeete vorbereiten und die ersten Pflanzen für die Sommerernte vorziehen.

Ich freue mich, dass ich wieder draußen spielen kann. Die abgeschnittenen Weidenruten sind einfach zu schön um sie zu kompostieren.

Weidenruten, Gartenobjekt, Sonnenrad
Weidenruten, Gartenobjekt, Sonnenrad

Und im Hinterkopf frage ich mich welchen Sinn das haben kann, wenn mitten in Europa ein unsinniger Krieg wütet und eine friedliche Lösung in weiter Ferne liegt.

Leben pflegen statt Zerstörung

Ich habe keine Antwort auf diesen Irrsinn; ich kann nur kleine Paradiese schaffen und erhalten.

Apfelblüte, 2018, Öl a. L. ,30*30cm
Apfelblüte, 2018, Öl a. L. ,30*30cm

Und möchte dadurch Freude schenken und den Blick auf die Schönheit der Natur lenken. Ich glaube daran, dass die unmittelbare Begegnung mit der Natur uns heilen kann.

Das Erlebnis der natürlichen Vielfalt sensibilisiert, und ich wünsche mir so sehr – dass wir unsere Kraft und unsere Ideen für den Erhalt unseres Planeten und unserer Lebensgrundlagen einsetzen. Anstatt unsere Erde durch Gier und Größenwahn zu zerstören!

Marmorkopf © Gabriele Riedel
Gartenskulptur aus Marmor