Immer wieder zieht es mich an den Atlantischen Ozean, seine ungebremste Kraft und Wildheit übt eine starke Faszination auf mich aus.
Das Leben ist in den Ozeanen entstanden, Wasser ist unsere Lebensgrundlage und trotzdem sind unsere Bemühungen dieses lebenswichtige Element zu schützen immer noch viel zu gering.
Wasser kann uns aufwühlen aber auch zum Innehalten einladen. Wir suchen die Ruhe in der Nähe des Wassers, lassen uns davon schwerelos tragen, und manchmal müssen wir auch vor seiner Zerstörungskraft fliehen.
Unwetter / 2017 / 80*80 cm / Acryl a. L.
WASSER in seiner Vielfalt darstellen, ist eine künstlerische Annäherung an ein bewegtes und unendliches Thema.
Waldsee, 2020, / Acryl a. L. / 140*100 cm
Und bedeutet für mich eine unerschöpfliche Quelle an Inspirationen.
Gletscher mögen weit entfernt erscheinen, doch wirken sie in vielfältiger Weise auf das Leben unseres Planten ein. Als Teil des Kühlsystems der Erde helfen sie die globalen Temperaturen zu regulieren und sind in vielen Regionen bedeutende Süßwasserspeicher.
„Die Letzten Ihrer Art“ ist eine Verbeugung, – vor einer grandiosen Landschaft und seltsam, urzeitlichen Gestalten, – die dem Untergang geweiht sind.
Gewaltige Gletscher, eisblaue Vielfalt, unendliche Weite fernab der Zivilisation, erhabene Stille, durchbrochen vom Knacken und Ächzen der Eismassive. Diese Regionen scheinen für immer verloren zu sein.
„Die Letzten ihrer Art“, 2023, Acryl a. L., 80*60 cm
Die Idee zu dieser Serie entstand Anfang des Jahres in Erinnerung an meine Reise zum Perito Moreno Gletscher in Patagonien, 2013. Ich werde diese monumentale Naturlandschaft am Ende der Welt nie vergessen.
Jahresrückblick / Jahresvorschau will mir so gar nicht gelingen. Die Zeiten sind ungewiss und die Außenwelt verändert sich in einem atemberaubenden Tempo. Persönliche Veränderungen entwickeln sich langsam aber stetig, Ideen verdichten sich, Überflüssiges bleibt zurück – Prozesse, die ich im Grunde wenig beeinflußen kann. Ich lasse mich nicht mehr drängen, unmöglich mit den äußeren Veränderungen noch Schritt zu halten – also nehme ich mir die Zeit die ich brauche – und entdecke die Langsamkeit.
Trotzdem trüben immer wieder dunkle Gedanken meine Stimmung und ich suche nach Inspirationen für kreative Projekte. Ich verkrieche mich, sichte alte Fotos und begebe mich auf Zeitreise. Beschäftige mich intensiv mit dem Älterwerden und verwebe die Jugendfotos meiner Familie zu einem Bildteppich. Ich male, bekritzle und überklebe sie, ohne nach einem tieferen Sinn zu suche.
Wer bin ich und woher komme ich?
Aber es fehlt mir die Leichtigkeit, ich möchte dem Zufall wieder mehr Raum in meinen künstlerischen Arbeiten geben und übe mich im Spielerischen.
Ich experimentiere und versuche absichtlos Bilder entstehen zu lassen. Im Spiel mit freien Assoziationen. Es fällt mir nicht leicht! Der Kopf sucht immer nach vertrauten Mustern und bewertet die Ergebnisse schnell als unbrauchbar, kitschig, abgegriffen – die Liste ist lang.
Ich muss mich selbst überlisten und probiere wieder mal alles Mögliche aus. Male auf dem Boden kniend, lasse Farbtöne ineinander laufen, verdichte und lasiere, schneide aus. Versenke mich meditativ und höre klassische Musik oder tanze wild zu lauten Tönen durch mein Atelier.
Gabriele Riedel, Wasser, Acryl auf Steinpapier
Einzig die Blautöne dominieren meine Palette und ich spüre, diese Farbe tut mir einfach gut. Ich schöpfe aus der Vielfalt des Zufälligen und entwickle die Bildideen Schritt für Schritt weiter.