Ende einer Utopie?

Ende einer Utopie ? | Acrylmalerei | 70*70 cm | Okt. 2023 | © https://gabriele-riedel-art.de
Ende einer Utopie ? (Acryl a. L., 70*70 cm, 2023) © Gabriele Riedel

Mir fehlen einfach die Worte. Krieg als Konfliktlösung scheint unausweichlich, Diplomatie ist kein Thema und Frieden eine Illusion.

Wir sehen Bilder von Ausbrüchen unvorstellbarer Gewalt, Hass, Leid und Zerstörung. Gesteuert von Machtinteressen, Ideologen und religiösen Fanatikern. Die Folgen sind die Zerstörung aller Lebensgrundlagen, der Natur, und die Vernichtung von ohnehin schon knappen Ressourcen auf diesem Planeten.

Das Leid der Zivilbevölkerung ist unermesslich. Es geht nicht nur um den Verlust von Mitmenschen, sondern auch um den Verlust eines menschenswürdigen Daseins, einer Zukunftsperspektive für die nachfolgenden Generationen. Es scheint, es geht auch um die Auslöschung von ganzen Kulturen und Identitäten. Ein friedliches Miteinander scheint in weiter Ferne.

Aber die Spirale von Bedrohung, Waffengewalt und gegenseitiger Vernichtung dreht sich weiter. Kann es am Ende wirklich Sieger geben und um welchen Preis?

Kann es sein, dass sich der Planet gegen uns wehrt? Die Erde bebt, Vulkane brechen aus, Sturmfluten, Dürreperioden, Überschwemmungen – nicht alles menschengemacht – trotzdem, wir haben ein Problem!

Und ich fühle mich traurig, wütend und ohnmächtig angesichts der Skrupellosigkeit, der Gier und der Menschenverachtung einiger Demagogen, die Menschen nur als Spielball ihrer eigenen Interessen sehen und unsere letzten Ressourcen gnadenlos ausbeuten. Letztlich geht es nur um ihren eigenen Vorteil, auch wenn sie das Gegenteil propagieren. Größenwahnsinnige, die glauben sie hätten alles im Griff.

Wie so viele in meiner Generation hatte ich einmal eine Vision von Liebe, Frieden, Gerechtigkeit und Würde für alle Menschen auf diesem Planeten.
Im Einklang mit der Natur und Mutter Erde

Klingt fast schon naiv

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben

Utopie ist „Denken nach Vorn“.
Ernst Bloch

Kinder im Krieg

Der Irrsinn des Krieges in der Ukraine nimmt kein Ende, Atomkraftwerke werden bombadiert, Russland droht mit atomaren Waffen und von Friedensverhandlungen kann keine Rede sein.

Wahrheit oder Fälschung?

Kriegskinder / 2022 / Acryl a. L. / 70*100
Kriegskinder / 2022 / Acryl a. L. / 70*100

Beim Surfen im Netz bin ich auf einer ukrainischen Instagramseite auf diese beiden Kinder im Angesicht der heranrückenden Armee gestoßen.  Inzwischen ist das Original nicht mehr auffindbar. Was auch irgendwie gleichgültig ist, da das Foto schon bei genauerer Betrachtung eine Fotomontage war. Ein salutierender Junge mit Spielzeuggewehr.

Welche Absicht hatte der Autor dieses Postings im Netz? Glorifizierung des Patriotismus oder kritische Distanz? Die Intention bleibt im Dunkeln. Aus meiner Sicht wird mit jedem Krieg eine Endlosspirale aus Haß und Gewalt aufs Neue befeuert.

Kinder transportieren Emotionen und werden bevorzugt in der medialen Bildsprache eingesetzt. Einerseits wird dadurch unser Mitgefühl verstärkt angesprochen, weil sie die Schwächsten unserer Gesellschaft sind. Andererseits bietet es sich geradezu an, die mediale Bildsprache zu hinterfragen, diese im Malprozess weiter zu verfremden und somit eine neue Perspektive einfließen zu lassen.

Freiheit ein Sinnbild

Krieg in Europa. Die russische Armee überfällt die Ukraine und bombardiert die Städte. Zivilisten sterben, Flüchtlingsströme verlassen das Land. Putin droht mit Atomkrieg und wir sind alle schockiert. Damit haben wir nicht gerechnet und alles steht plötzlich in Frage: Frieden, Abrüstung, Freiheit, Humanität?

Wem kann ich glauben, was steckt noch hinter der der offiziellen Kriegspropaganda? Wie kann ich das unfassbare Grauen in eine Bildsprache umsetzen ohne dass es pathetisch wird?

Schwalben, 2022, Acryl a. L., 70*100cm

Die Situation lähmt mich. Und dann bemerke ich die Schwalben, sie sind zurück! Wie jedes Jahr, sammeln sie sich nach und vor ihrer langen Reise vor meinem Fenster auf dem Telefondraht.

Freiheit wie ich sie mir vorstelle.

 

Pandemie

2020-2021

Die Pandemie und die damit verbundenen persönlichen und weltweiten Einschränkungen haben mich zunächst in eine Art ungläubiges Staunen und in der Folge in eine lähmende Ohnmacht versetzt.

Blick durchs Fenster / 2021 / 70*50 cm / Acryl a. L. © Gabriele Riedel
Blick durchs Fenster / 2021 / 70*50 cm / Acryl a. L.

Die Isolation ist für Kinder vollkommen unbegreifbar. Wie können wir erklären dass menschliche Nähe plötzlich Gefahr bedeutet?

Zugleich stellte ich mir viele  Fragen, u.a. was macht Mensch-Sein eigentlich aus, wonach sehnen wir uns? Und so kristallisierten sich teilweise sehr persönliche Motive heraus.

Santa Familia 2020, Acryl, 70*100, Copyright Gabriele Riedel
Santa Familia / 2020 / 70*100 cm / Acryl a. L.

Umarmungen sich gegenseitig spüren, seiner Intuition vertrauen dürfen, menschliche Nähe wird zu einer unerreichbaren Realität.

Freundschaft / 2021 / 70*70 cm / Acryl a. L. © Gabriele Riedel
Freundschaft / 2021 / 70*70 cm / Acryl a. L.